Kokosöl – warum sollte es in keinem Haushalt fehlen

Immer wieder werde ich gefragt, warum man Kokosöl verwenden soll und ob auch Kokosfett (bei uns bekannt unter „palmin“) genutzt werden kann.
Zunächst einmal die Frage woher stammt das Kokosöl eigentlich?
Natürlich wie es der Name schon sagt aus der Kokosnuss. Nach der Ernte wird das Kokosfleisch schonend kalt gepresst, dadurch bleiben alle Nährstoffe enthalten und es werden keine chemische Verfahren benutzt.

Was bedeuten die Aufschriften „nativ“ und „virgin“?
Nativ bedeutet „im Naturzustand“, d. h. das Produkt ist ohne jegliche Zusatzstoffe und zu 100 % ein Naturprodukt.
Virgin bedeutet „jungfräuliches Kokosöl“, d. h. es wurde besonders schonend hergestellt. Es wurde nicht raffiniert oder gehärtet und somit bleiben alle von Natur aus enthaltenen Nährstoffe erhalten.

Gut jetzt sind wir schon ein kleines bisschen schlauer…

Aber aus welchen Nährstoffen besteht denn jetzt dieses „Wunderöl“?
100 g Kokosöl enthalten 99 g Fett! WAAAAASSSSSS???? Richtig es besteht zu 99 % aus Fett, dazu auch noch zu 90 % aus gesättigten Fettsäuren!
Moment, heißt es nicht immer man soll gesättigte Fettsäuren möglichst meiden, da diese unsere Gesundheit negativ beeinflussen? Ja das ist zum Teil schon richtig, jedoch muss man sich jetzt mal die Kettenlänge der gesättigten Fettsäuren anschauen.
Kokosöl besteht zu 50 – 60 % aus Laurinsäure. Diese Fettsäure (Strukturformel = C12H24O2) zählt aufgrund der Anzahl der Kohlenstoffatome (12 an der Zahl) zu den mittelkettigen Fettsäuren (MCT).

Langkettige gesättigte Fettsäuren die vor allem in tierischen Fetten (Schmalz, Wurst, Fleisch, Milchprodukte) enthalten sind haben diese schlechten Einflüsse auf unseren Organismus.
Also diese Laurinsäure zählt demnach zu den MCT und hat zusammen mit der ebenfalls enthaltenden Caprinsäure einige gesundheitspositive Auswirkungen auf unseren Körper (antimikrobiell gegen Grippe und Herpesviren, wirkt gegen Pilzinfektionen, Hautauschläge,…)

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass sich das Fett nicht im Fettgewebe einlagert (ja, natürlich macht auch hier die Menge das Kraut fett ). MCTs benötigen weder Gallensäure noch fettspaltende Enzyme und können deshalb direkt in der Leber zu Energie umgewandelt werden.

Wann und wie soll ich jetzt dieses Wundermittelchen verwenden?
Eine Menge von 8 – 15 g täglich reichen aus. Jetzt ist es aber wichtig, auch die langkettigen gesättigten Fettsäuren zu reduzieren. Denn laut DGE sollte eine Fettzufuhr von 30 – 35 % täglich nicht überschritten werden.

Kokosöl eignet sich optimal zum Braten, Frittieren, Backen, Woken da Kokosöl sehr hitzestabil ist und einen sehr hohen Rauchpunkt hat. Es entstehen dadurch keine Transfettsäuren.

Aber was bedeutet das für den Körper?
Andere Öle bestehen überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren (einfach oder mehrfach ungesättigt). Werden diese erhitzt bzw. gehärtet entstehen oft sogenannte Transfettsäuren. Das sind veränderte Fette die sich negativ auf unseren Cholesterinspiegel und unseren gesamten Organismus auswirken.
Sie bewirken eine Erhöhung des LDL-Cholesterin (schlechtes Cholesterin), welches sich in zu hoher Menge in unserem Körper, gerne an den Gefäßwänden ablagert und Gefäßeinengungen und –verschlüsse provoziert. Diese Arteriosklerose ist der Vorreiter für Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombosen und koronare Herzkrankheiten.

Was muss ich beachten?
Wichtig ist, dass man das „richtige“ Kokosöl verwendet. Also wie gesagt, es sollte entweder „nativ“, „extra nativ“ oder „virgin“ draufstehen und am besten ein Bio Produkt sein.

Alles andere ist industrieller Müll. Kokosfett das industriell hergestellt wird, wird oft erhitzt (dadurch gehen die wichtigen Nährstoffe verloren). Es werden meist chemische Mittel eingesetzt, um auch ja noch den letzten Tropfen Öl aus dem Fruchtfleisch zu bekommen. Damit der Kokosgeruch verschwindet und das Produkt eine verkaufsfördernde tolle weiße Farbe erhält wird es gebleicht und desodoriert. Dieses Endprodukt hat mit dem natürlichen Kokosöl nichts mehr gemeinsam ausser dem Namen „Kokos“.

Das Öl hat eine lange Lagerzeit. Es ist bei Zimmertemperatur fest / cremig. Durch sanftes erwärmen wird es flüssig (fürs backen oft gut geeignet). Es kann zum einfetten genutzt werden oder bei trocknen Hautirritationen angewendet werden.

 

Hier nochmal die positiven Einflüsse des weißen Öles:
• Enthält viele gesättigte Fettsäuren (MCT) die der Körper als direkte Energiequelle nutzen kann
• Beeinflusst unseren Cholesterinspiegel positiv
• Wirkt antimikrobiell (gegen Herpes- und Grippe-Viren)
• Wirkt gegen Pilzerkrankungen (Darm, Haut)
• Wirkt gegen trockene Haut (von außen angewandt)
• Hilft bei Heißhunger, da der Körper das Fett als Energiequelle nutzt und so nicht permanent nach kurzkettigen Kohlenhydraten fordert (Einfachzucker, Zweifachzucker)
Natürlich ist Gutes nicht billig. Aber wenn man mal zusammen rechnet, was im Monat für Alkohol, Zigaretten oder Süßigkeiten ausgegeben wird dann kann man sich wohl 5 Liter Kokosöl im Monat leisten 

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